MIRA/B4 Handel und Marktwesen: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | * ko-evolutionäre Entwicklungen: Zusammenhang von Urbanisierung und Handel/Gewerbe; Akkumulation von Mitteln und Nachfrage / Konsumgeschichte; Bewegung der Kommunen und Kaufmann - Patrizier als Träger von Herrschaft; Entstehung von Handelsverbunden in den Randgebieten (Schafshirtenverbunde, etc.) und deren Einfluss | ||
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+ | * Sprachgeschichte: Konturierung der Volkssprache (Entstehung einer Fachsprache, Memorialaufzeichnungen und Erinnerungskultur) | ||
+ | * interkulturelle Kompetenzen: Erwerb von Fremdsprachen und Fachsprachen (v.a. des Italienischen durch andere Kaufleute und deren Söhne; Wörterbücher und Sprachschulen), merkantile Kommunikationssysteme (Briefwelten); Kontaktzonen (Messen, Levantehandel) | ||
+ | * Integration der ,Neuen Welt‘: Objekte aus der ,Neuen Welt‘ und Anknüpfung zur literarischen Verarbeitung | ||
+ | * Buchmärkte: Handschriftenproduktion und die Verbreitung des Buchdrucks in der Romania (Venedig als Drucker und Informationszentrum, kulturelle Kontakte zu Griechen); Produktion und Speicherung von Wissen | ||
+ | * Rechtsgeschichte: vertragsrechtliche und handelsgerichtliche Komponenten des Wirtschaftslebens; Rechtsitalienisch | ||
+ | * ökonomisches Denken und Normvorstellungen: Abhandlungen zu Handels-und Buchhaltungstechniken (Pratiche della mercatura), Traktate zu ökonomischen Werten (vornehmlich auf Latein), Predigten (Laienfrömmigkeit, franziskanisches Armutsideal) | ||
+ | * ökonomische Abhängigkeiten beim Entstehen der höfischen Kultur der Renaissance (kapitalisierter Krieg, landwirtschaftliche Ressourcen, Finanzierungssystem) | ||
+ | * Sprachbewusstwerdung durch Sprach-und Wirtschaftskontaktund die dadurch bewirkte Außenansicht; Selbstreflektion durch Handel mit anderen | ||
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+ | ==Entwicklung von Forschungsinteressen, Fragestellungen== | ||
+ | * Einfärbung durch das Habitus - Konzept Pierre Bourdieus und den Diskursbegriff Foucaults (auf dem Weg zur Konsumgeschichte; Nachfrageperspektive; Umwertung ökonomischer Wertigkeiten in symbolisches Kapital, welche Diskurse gab es und welche nicht etc.) | ||
+ | * Konzept der Méditerranée Fernand Braudels als Konkurrenzmodell zur Romania (Wirtschaftsraum der Romania als eigene Ökonomie? Renaissance - Ökonomie?), Scharnierstellen wie Champagne - Messen Romania - Germania | ||
+ | * Bürgerhumanismus und gebildete Kaufleute: stadtrepublikanische Elite (Patrizier, Kaufleute) und ihre Produktion von Erinnerungskultur und Wertvorstellungen; „kreative Elite“ im Zentrum der Renaissancekultur (Peter Burke) | ||
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+ | ==E-Book-Konzeption== | ||
+ | * Kartographie: Sprachenkarte, Handelswege und Kontaktzonen | ||
+ | * Einbau von Abbildungsmaterial |
Version vom 4. Oktober 2016, 12:46 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Kurzer grundlegender Überblick
- Makrostrukturelle Linien, die Entwicklung von der Subsistenzwirtschaft zu monetär gestützen Wirtschaftsformen („Kommerzielle Revolution“ und Diversifizierung / Vertiefung von wirtschaftlichen Prozessen); wesentliche Achse des ökonomischen Gefüges Europas: Flandern - Messen - Mittel/Norditalien
- ko-evolutionäre Entwicklungen: Zusammenhang von Urbanisierung und Handel/Gewerbe; Akkumulation von Mitteln und Nachfrage / Konsumgeschichte; Bewegung der Kommunen und Kaufmann - Patrizier als Träger von Herrschaft; Entstehung von Handelsverbunden in den Randgebieten (Schafshirtenverbunde, etc.) und deren Einfluss
- begriffliche Grundlagen: Märkte, Formen des Konsums
- Handelsformen in den „peripheren Gebieten (z.B. Nordspanien, Nordfrankreich, etc.) im Gegensatz zu den Handelsformen des direkten Mittelmeerraums
Problematisierungen und Fragestellungen
Anknüpfungspunkte aus der heutigen Sicht und zu den anderen Kapiteln; Zusammenhang Makro-Mikro-Ebenen
- Verschriftlichung / Schriftlichkeit: Entstehungszusammenhänge merkantiler Schriftlichkeit (kulturelle Form der Buchhaltung)
- Sprachgeschichte: Konturierung der Volkssprache (Entstehung einer Fachsprache, Memorialaufzeichnungen und Erinnerungskultur)
- interkulturelle Kompetenzen: Erwerb von Fremdsprachen und Fachsprachen (v.a. des Italienischen durch andere Kaufleute und deren Söhne; Wörterbücher und Sprachschulen), merkantile Kommunikationssysteme (Briefwelten); Kontaktzonen (Messen, Levantehandel)
- Integration der ,Neuen Welt‘: Objekte aus der ,Neuen Welt‘ und Anknüpfung zur literarischen Verarbeitung
- Buchmärkte: Handschriftenproduktion und die Verbreitung des Buchdrucks in der Romania (Venedig als Drucker und Informationszentrum, kulturelle Kontakte zu Griechen); Produktion und Speicherung von Wissen
- Rechtsgeschichte: vertragsrechtliche und handelsgerichtliche Komponenten des Wirtschaftslebens; Rechtsitalienisch
- ökonomisches Denken und Normvorstellungen: Abhandlungen zu Handels-und Buchhaltungstechniken (Pratiche della mercatura), Traktate zu ökonomischen Werten (vornehmlich auf Latein), Predigten (Laienfrömmigkeit, franziskanisches Armutsideal)
- ökonomische Abhängigkeiten beim Entstehen der höfischen Kultur der Renaissance (kapitalisierter Krieg, landwirtschaftliche Ressourcen, Finanzierungssystem)
- Sprachbewusstwerdung durch Sprach-und Wirtschaftskontaktund die dadurch bewirkte Außenansicht; Selbstreflektion durch Handel mit anderen
Entwicklung von Forschungsinteressen, Fragestellungen
- Einfärbung durch das Habitus - Konzept Pierre Bourdieus und den Diskursbegriff Foucaults (auf dem Weg zur Konsumgeschichte; Nachfrageperspektive; Umwertung ökonomischer Wertigkeiten in symbolisches Kapital, welche Diskurse gab es und welche nicht etc.)
- Konzept der Méditerranée Fernand Braudels als Konkurrenzmodell zur Romania (Wirtschaftsraum der Romania als eigene Ökonomie? Renaissance - Ökonomie?), Scharnierstellen wie Champagne - Messen Romania - Germania
- Bürgerhumanismus und gebildete Kaufleute: stadtrepublikanische Elite (Patrizier, Kaufleute) und ihre Produktion von Erinnerungskultur und Wertvorstellungen; „kreative Elite“ im Zentrum der Renaissancekultur (Peter Burke)
E-Book-Konzeption
- Kartographie: Sprachenkarte, Handelswege und Kontaktzonen
- Einbau von Abbildungsmaterial